Trio Infernale – HedoLuxe, Koko La Douce und Lada Redstar
Berlin hat lange auf eine echt echte internationale Zusammenkunft in dieser Größenordnung gewartet. Nicht anders erklärt es sich, das alle drei Tage des Festivals ausverkauft waren. Und das zu recht! Angefangen bei der Wahl der Spielstätten (Heimathafen und Wintergarten Berlin), über die Auswahl der Performer (hier alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, deshalb gibt es eine Zusammenfassung am Ende des Beitrages) bis hin zu dem wohl herausragendsten Punkt… der Moderation. Mit Reuben R Kaye wurde an zwei von drei Tagen, der wohl wunderbarste Host verpflichtet, den man zur Zeit in Europa für Geld buchen kann – achso.. na bis auf Armitage Shanks – der noch immer einer meiner absoluten Überflieger in dem Business ist. Doch Reuben R Kaye gehört zu den Entertainern, die mit den Publikum spielen, die das Publikum mitnehmen auf seine vorbestimmte Reise durch das freakige Burlesque Abendprogramm. Einmalig und so wunderbar passend.
The Lumious Pariah und Reuben R Kaye
Leider mußte ich den Donnerstag ausfallen lassen und kann deshalb nur vom Freitag und Samstag berichten. Doch schon am Freitag hatte ich das Gespür das das was großes wird. Ein Hauch von echtem 20er Jahre Cabaret Feeling, von großen Moulin Rouge Events und einer Prise typischen Berliner Underground lag in der Luft. Domino Barbeau enzückte das Publikum mit ihrem Spinnenwesen und währenddessen Drag Burlesque Performer Luminous Pariah den Wert des Geldes tänzerisch in Frage stellte :). Anna the Huligan ließ meine Gänsepelle wie vor 2 Jahren in London wiederkehren und Clea Cutthroat killte das Publikum mit ihrer grandisosen Underground Finalperformance. Große Outfits trafen auf freakige Subkultur und Artistik… Mein Herz war beseelt und mein Leber pumpte in Hochtouren dank der vielen Cocktails… 🙂
Am Samstag gab es eine äußerst bunte Show aus Artistik, mit dem Jongleur Florian BROOKS, und nackten Tatsachen in unterschiedlichsten Performances. Und gerade als ich anfing mich zu fragen wie oft man ein und dasselbe Lied verwursten kann, um daraus eine Burlesque Show zu zimmern, überraschte mich die wunderbare Tronicat la Miez mit einer Kehrtwende. Sooo erfrischend und toll umgesetzt. Danach gab das Performer Duo Koko La Douce in Zusammenarbeit mit Hedoluxe eine kleinen Showpremiere, ebenfalls mit einer zauberhaften Idee. Ideen sind sowieso das, was eine gute Burlesqueshow haben sollte und davon gab es bei dem 1. Berlin Burlesque Festival jede Menge. Und wenn die Ideen mal etwas zurückgenommen waren, überzeugten die Darstellerinnen mit pompösen Kostümen, tollen Körpern oder einer Gruppen-Performance-Gesangsnummer. Das Blackbird Burlesque Cabaret aus Schweden ist definitiv ein weiteres Highlight das Samstag Abend gewesen – selbst wenn die Synchronität nicht in Perfektion ausartete.
Als Headliner war eigentlich Lou Lou D’vil angekündigt, die sich leider entschuldigen ließ. Genauso wie Big Chief Randomchaos durfte ich sie in London kennenlernen und muß leider sagen – ein wenig war ich enttäuscht über die beiden Absagen. Letztendlich haben sie sich damit um einen tollen Event, vor großer Kulisse und einem tollen Publikum gebracht. Abgesehen davon trat jemand in die Fußstapfen von Mrs. D’vil, die sich nicht verstecken muß, denn alles an Lada Redstar ist burlesque Energie. Mit Lada konnte ich schon einige tolle Events bestreiten und bin jedesmal wieder hin und weg von so viel Präsenz auf der Bühne. Leider performte sie nicht ihre neue Show… aber das „leider“ ist so klein, das es fast schon wieder der Delete Taste zum Opfer gefallen ist.. 🙂 … Alles in allem war das wohl das größte Burlesque Event dieser Stadt und die Veranstalterinnen Else Edelstahl (Boheme Sauvage) und Marlene von Steenvag, aber auch die Stagekitten und anderen Hosts, DJ’s und Stagemanager haben alles richtig gemacht und allen Gästen, inkl. mir, einen unvergesslichen Abend beschert.