8. November 2019 Kommentare deaktiviert für Und ewig lockt das Weib – Darstellung der Frau in den Medien Allgemein

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Und ewig lockt das Weib – Darstellung der Frau in den Medien

Vom Weibchen bis hin zum Fitness-Guru – Wie sich die Darstellung der Frau in den Medien verändert hat


© Boy-Michel Kewer

Während Marken in ihrer Werbung mit geringerer Wahrscheinlichkeit Stereotype darstellen, bleibt bei der Darstellung von Frauen auf dem Bildschirm und in gedruckter Form noch ein langer Weg.

In der bunten Anzeigenwelt haben Frauen in der Vergangenheit immer nur den Hintergrund einer Szenerie ausgefüllt. Sie waren und sind in der Regel nicht die Protagonisten, es sei denn, es handelt sich um Schönheits- oder Reinigungsprodukte, Küchen oder wie man sein Wohnzimmer umgestalten sollte. Ein Mann steht für alle möglichen Themen wie Beruf, Technik, Wissenschaft, aber Anzeigen zeigen Frauen nur, wenn dies speziell mit ihrem Geschlecht zu tun hat. Das waren die Archetypen, aber es gibt einige bemerkenswerte Ausnahmen, die durchbrochen wurden. So kann man beispielsweise Jane Fonda als eine der Vorreiterin betrachten, die 1982 mit ihren Aerobic-Produkten eine Revolution verursachte und eine völlig neue Fitness-Industrie in Gang setzte.

Frauen waren erst einmal nur Modelle für schöne Kleider

Frauen waren allerhöchstens Modelle für die neueste Mode oder Schönheitsprodukte, die in Journalen, Magazinen oder Kleinanzeigen in Tageszeitungen propagiert wurden. Mit dem neuen Medium des Fernsehens hatte sich erst einmal nicht viel verändert und so wurden im Laufe der Geschichte der Fernsehwerbung Frauen immer noch in sehr engen Rollen definiert. Sie waren fest im häuslichen Umfeld verankert und sprachen angeregt über Reinigung und Hausarbeit.

Ausnahmen bestätigen die Regel – Pin-up-Girls begründen einen Kultstatus

Was zwar in dieses Darstellungsbild passt, aber doch eine Eigendynamik entwickelte, waren die mittlerweile berühmten Pin-up-Girls, die eine neue Kunstform in den Staaten begründeten. Diese als Kalenderblätter oder als Titelseiten von seriösen Magazinen, wie beispielsweise der Times, veröffentlichten Bilder wurden von der breiten Bevölkerung von den 1920er Jahren bis in die 1970er Jahre rezipiert. Wenn noch als reine Darstellungsform gedacht, wurden Pin-ups bald als massenwirksames Medium für Kriegspropaganda genutzt. Und so war es gang und gäbe, dass US-Soldaten millionenfach Pin-up Bilder mit sich führten und in ihre Spinde hefteten.

Meist hatten diese Bilder – neben dem erotischen Effekt – erzählende, sentimentale, romantische oder patriotische Aspekte. Dieser Kult führte soweit, dass im Zweiten Weltkrieg wie auch im Koreakrieg die Pin-up-Kunst eine neue Bedeutung bekam. Kampfflugzeuge wurden mit Bildern von Pin-up-Girls bemalt und so wurden die Maschinen dann auch nach den Pin-up-Girls benannt oder die Motive so gestaltet, dass sie den fiktiven Charakter der Maschine verkörperten.


© Boy-Michel Kewer

Frauen erobern Burlesque als neues Betätigungsfeld

Eine ähnliche Umkehrsituation kann man bei den Burlesque Shows feststellen, die als reines Unterhaltungstheater im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ihren Anfang fanden. Sie standen dem Vaudeville sehr nahe, das aus einer sehr temporeichen Zusammenstellung gemischter Nummern in der Art eines Varietés bestand. Ursprünglich ging es um eine humorvolle theatralische Darstellung mit Elementen der grotesken oder parodierenden Darstellung von Alltagsituationen. Und umso mehr Schabernack – der Ursprung vom italienischen Wort burla – getrieben wurde, umso mehr wurde es vom Publikum begeistert aufgenommen.

Frauen haben es verstanden, sich damals wie auch heute, in Burlesque-Shows darzustellen und ganz bewusst ihre körperlichen Reize im angedeuteten Striptease als Kunstform zu zeigen, ohne dabei in reine, bedeutungslose Striptease-Show abzugleiten. Burlesque erfordert auch die entsprechend aufwendigen Kostüme, die von professionellen Burlesque-Darstellerinnen mit Sorgfalt ausgesucht werden. Die wohl bekanntesten Künstlerinnen des „New Burlesque“ ist aktuell die Burlesque-Tänzerin Dita Von Teese .

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